Im Dezember 2007 wäre Heinrich Böll 90 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass erinnerten wir uns in einer Festveranstaltung und mit einem Projekttag des großen deutschen Nachkriegsliteraten. 1991 wurde der Schule der Name „Heinrich-Böll-Gymnasium" verliehen.
Warum gerade Böll?
Am 21. Dezember 1917 wurde Heinrich Böll in Köln geboren. Er besuchte die Volksschule, anschließend das Gymnasium, an dem er 1930 das Abitur ablegte. Er begann eine Lehre als Buchhändler, die er später abbrach.
Grundlegende Erfahrungen seines Lebens sammelte er während des Zweiten Weltkrieges, an dem er von 1939 bis 1945 als einfacher Soldat teilnahm. Mehrfach versuchte er dem Militärdienst zu entkommen, einige Male wurde er verwundet, er kam in Gefangenschaft, aus der er 1945 nach Köln zurückkehrte,
Schon Mitte der 30er Jahre hatte Heinrich Böll begonnen zu schreiben. Damals entstanden erste Gedichte, Kurzgeschichten und Erzählungen. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft nahm er erneut seine literarische Arbeit auf. Seine Kurzgeschichten verschickte er an Zeitungen und Zeitschriften. 1949 veröffentlichte er sein erstes Buch: „Der Zug war pünktlich".
Ab Sommer 1951 arbeitete Böll als freier Schriftsteller. Er gehörte zu den Vertretern der Nachkriegs- und Trümmerliteratur, die damals auf dem literarischen Markt fast keine Chance hatte. Der Geschmack des Publikums war auf Verdrängen und Vergessen ausgerichtet. Überlebt hat Böll wie auch andere durch die Arbeit am Rundfunk.
Böll schrieb dennoch weiter und ließ sich nicht vereinnahmen. An dieser Stelle seien nur einige seiner Werke genannt:
Wo warst du, Adam?, Und sagte kein einziges Wort, Haus ohne Hüter, Das Brot der frühen Jahre, Irisches Tagebuch, Dr. Murkes gesammeltes Schweigen, Billard um halb zehn, Ansichten eines Clowns, Die verlorene Ehre der Katharina Blum, Gruppenbild mit Dame.
Darüber hinaus arbeitete Böll als Übersetzer, er bearbeitete weit über hundert Erzählungen und Romane.
Heinrich Böll erhielt viele nationale und internationale Auszeichnungen literarischer Art, er wurde Ehrendoktor und Ehrenprofessor.
1970 wurde er Präsident des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland (PEN = Prosaists, Essayists, Novelists) und 1971 Präsident des internationalen PEN-Zentrums.
1972 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.
Am 16. April 1985 starb Heinrich Böll im Alter von 68 Jahren.
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